Ein staubiger Nachmittag im Waldviertel, das Brummen der Motoren liegt über der Landschaft und zieht Neugierige wie ein Magnet an: Der MSC Schrems hat sich als Treffpunkt für Motocross-Fahrer und Fans etabliert. Die Strecke am Rand der Stadt ist frei zugänglich, jeder darf das Gelände betreten, egal ob mit Helm und Motorrad oder einfach als Zuschauer. Wer den Nervenkitzel der Sprünge und Überholmanöver erleben will, muss nur anreisen, ein kurzes Formular ausfüllen und schon kann es losgehen.
Anfänger und Profis
Von Anfang April bis Ende Oktober öffnet die Strecke jeden Freitag ihre Tore, ausgenommen an Feiertagen. Der Zeitplan ist klar geregelt, damit die Kleinsten genauso Platz haben wie erfahrene Fahrer. Die 50-Kubikzentimeter-Maschinen drehen ihre Runden von 15.30 bis 15.45 Uhr und noch einmal zum Abschluss des Trainingstags von 19.15 bis 19.30 Uhr. Dazwischen gehört die große Bahn allen anderen Klassen. Auf den kleineren Bahnen können von 15.45 bis 19.15 Uhr ebenfalls alle trainieren. Auch Quads sind im Training erlaubt, Rennen für diese Fahrzeuge gibt es allerdings keine.
Ein Höhepunkt im Kalender ist der W4-Cup, der jedes Jahr in Schrems Station macht. Heuer steigt der Bewerb am 5. Oktober. Über 200 Fahrer standen im Vorjahr am Start, die Atmosphäre glich einem Volksfest. Wer teilnehmen will, meldet sich rechtzeitig an und zahlt die entsprechenden Gebühren. Für eine Jahresmitgliedschaft beim MSC fallen rund 30 Euro an, Tagesfahrer zahlen zehn Euro pro Renntag. Das Startgeld variiert nach Klasse: 25 Euro für die kleinsten Kategorien, 35 Euro für die höheren, jede weitere Nennung kostet zusätzlich 15 Euro. Wer erst am Renntag anmeldet, muss zehn Euro Nachnenngebühr einplanen. Transpondermiete und Sondertrainings schlagen mit etwa fünf Euro extra zu Buche.
Ärztliches Attest für Unter-16-Jährige
Besondere Regeln gelten für Jugendliche: Unter 16 Jahren ist ein ärztliches Attest nötig. Außerdem schreiben viele Klassen eine Lizenz oder eine sogenannte Racecard vor, wobei es je nach Kategorie auch Ersatzmöglichkeiten gibt. Diese Formalitäten wirken auf den ersten Blick kompliziert, sie sichern aber faire und sichere Abläufe. Tagesfahrer können ebenfalls starten, was den Bewerb für Neulinge besonders attraktiv macht.
Die Rennen selbst verlaufen abwechslungsreich. Ein Renntag bringt bis zu 20 Läufe auf die Strecke, eingeteilt nach Hubraumklassen und ergänzt um eine Ladies-Kategorie. Am Morgen steht freies Training am Programm, danach folgen die Starts im Minutentakt. Geldpreise gibt es keine, dafür Pokale, Trophäen und Punkte für die Cup-Gesamtwertung. Schon im Vorjahr zeigten Nachwuchsfahrer und Lokalmatadoren eindrucksvoll, wie groß das Talent in der Region ist.
Gute Sicht für Zuschauer
Die Strecke in Schrems gilt unter Fahrern als beliebt. Sie bietet zahlreiche Überholmöglichkeiten, ein durchdachtes Layout und gute Sicht für Zuschauer. Wer neben der Action eine Pause braucht, findet Verpflegung vor Ort und eine familiäre Atmosphäre, die selbst Motorsport-Neulinge sofort hineinzieht.
Der MSC Schrems verbindet in seinem Programm vieles: regelmäßiges Training für Einsteiger und Profis, einen renommierten Cup-Bewerb und eine Umgebung, in der Motorradsport greifbar und nahbar wirkt. Wer einmal das Röhren der Maschinen gehört und den Geruch von Benzin und Erde eingeatmet hat, versteht, warum so viele immer wieder zurückkehren.
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