Monokulturen, oder auch ökonomische Krisenherde genannt, sind einer der größten Feinde der Biodiversität. Doch wieso ist das so und wie können wir die Eskalation verhindern?
Was genau ist eine Monokultur?
Das Wort „Monokultur“ setzt sich aus dem lateinischen mono (einzeln, allein) und cultura (Anbau) zusammen. Als Monokultur bezeichnet man eine Art der Bodenbewirtschaftung, bei der auf einer Anbaufläche über mehrere Jahre hinweg im großen Stil nur eine Pflanzenart angebaut wird. Meist handelt es sich hierbei um Getreide, wie Roggen und Weizen oder Soja. Auch in der Forstwirtschaft sind sie keine Seltenheit. Das Ziel dieser Anbauweise ist offensichtlich: Kurzzeitig hohe Erträge erwirtschaften. Jedoch wird dabei keine Rücksicht auf die Umwelt und ihre zahlreichen Organismen genommen und die Folgen sind verheerend.
Wenn natürliche Vielfalt verschwindet
Im Grunde genommen sorgt ein stabiles Ökosystem mit einer intakten Biodiversität für sich selbst. Wir Menschen greifen jedoch massiv in dieses natürliche Geben und Nehmen ein. Mit dem Anbau von Nutz- und Kulturpflanzen in Monokulturen erschaffen wir eine Abwärtsspirale für die Biodiversität unseres Planeten. Doch was ist das Problem an dieser Anbauweise?
Pflanzen, die über eine lange Zeitperiode immer am selben Ort angebaut werden, werden anfälliger für Schädlinge und Krankheiten jeglicher Art. Das führt dazu, dass Landwirt*innen, um ihren Ertrag und damit ihr Einkommen zu sichern, vermehrt zu Pestiziden und Chemikalien greifen müssen. Dies wirkt sich auch ungewollt auf die Artenvielfalt aus.
Oft werden Organismen getroffen, auf die nicht abgezielt wurde. Von manchen wird das als Kollateralschaden abgetan, doch das ist es keineswegs. Durch den Verlust jeglicher von Pestiziden abgetöteten Organismen reißen wir eine Lücke in die Nahrungskette, an der wir schlussendlich selbst hängen. Weiters gelangen Schadstoffe in Gewässer und das Grundwasser. Der vermehrte Düngereinsatz ist darauf zurückzuführen, dass durch den einseitigen Anbau die Vielfalt im Boden fehlt. Der Boden ist dadurch sehr nährstoffarm.
Wo Traktoren regieren, verlieren Wildpflanzen
Eine Studie der Universität Würzburg, der Georg-August-Universität Göttingen und des UFZ Helmholtz Centre for Environmental Research Leipzig ergab, dass sich der monokulturelle Anbau auf die Bestäubung von Wildpflanzen negativ auswirkt. Dies läge an einer veränderten Interaktion der Arten. Ein weiterer Faktor ist die Maschinerie: Monokulturelle Maschinen verbrauchen eine Menge an fossilen Brennstoffen – dies wirkt sich abermals auf die Umwelt aus.
Mit Vielfalt in die Zukunft
Doch wie können wir dem entgegenwirken? Die Lösung ist simpel: Nicht mehr auf Mono-, sondern auf Mischkulturen setzen. Dabei ist es jedoch wichtig, auf die richtigen „Nachbarn“ zu achten. Wenn diese aufeinander abgestimmt sind, bilden sie eine starke Gemeinschaft. Sie bilden ein stabiles Ökosystem und sorgen wieder mehr für ihren eigenen Erhalt. Monokulturen mögen wirtschaftlich verlockend sein , ökologisch aber sind sie ein Irrweg.
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