Zum ersten Mal habe ich von KI am Ende des Schuljahres gehört, in dem ich die erste Klasse besuchte. Das war 2023, also vor zwei Jahren. Damals nutzten meine Freunde KI, um lange oder schwierige Aufgaben aus Mathematik, Englisch oder auch einmal Geschichte zu lösen. Seither benütze ich KI, eigentlich ausschließlich ChatGPT, bei lernen.
Wenn ich die Aufgabenstellung nicht verstehe, frage ich zunächst auf Google, weil die Suchmaschine zuverlässiger ist. Wenn Google nicht helfen kann, benutze ich ChatGPT. So bekomme ich ein Verständnis dafür, was ich tun soll. Grundsätzlich bin ich zufrieden mit den Ergebnissen, allerdings sind mir die Antworten oft zu ausführlich. ChatGPT schreibt einfach zu viel.
Stunde der Wahrheit bei Schularbeiten
Wenn ich eine Aufgabe verstanden habe, versuche ich zuerst, sie selbst zu lösen. Ich will sicher sein, dass ich es auch bei einer Schularbeit ohne Unterstützung selbst machen kann. Wenn mir das bei einer Hausübung nicht gelingt, suche ich mir Videokanäle, die mir die Lösung zeigen. Das funktioniert fast immer. In der zweiten Klasse habe ich es manchmal nicht so genau genommen und die Hausübung ganz von ChatGPT machen lassen, das kommt jetzt gar nicht mehr vor. Zu riskant.
Wie ich nicht werden will
Viele meiner Mitschüler erledigen ihre Hausübungen nur mit ChatGPT. Das wirkt sich auch auf ihr Verhalten im Unterricht aus. Sie müssen nicht aufpassen, um am nächsten Tag die richtigen Ergebnisse abgeben zu können, dementsprechend unterhalten sie sich eher miteinander und hören nicht zu. Bei Schularbeiten versuchen sie, von anderen abzuschreiben oder sie fehlen an dem Tag. So will ich gar nicht werden.
Bei Deutschaufsätzen verzichte ich aus anderen Gründen auf ChatGPT. Theoretisch könnte ich sie schreiben und dann von der KI verbessern lassen, aber dadurch werden sie leicht zu professionell und das fällt den Lehrer*innen auf. Sie nehmen es nicht an, manche sind verärgert, zerreißen sie und werfen sie in den Papierkorb. Die Schüler bekommen ein Minus und müssen den Aufsatz neu schreiben.
Ein cooles neues Tool
Insgesamt hilft mir ChatGPT jedenfalls beim Lernen. Ich verstehe die Aufgaben besser und kann sie dann allein lösen. Wenn ich eine Aufgabe verstanden habe, macht es auch Spaß, sie zu lösen. Dann ist es nicht wie lernen, sondern wie eine kleine Challenge.
Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit campus a college im Rahmen meiner berufspraktischen Tage in der Redaktion.
Kommentare