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Ich bin so, wie ich bin! Das sollten meine Lehrerinnen und Lehrer wissen

Viele Lehrerinnen und Lehrer glauben, ihre Aufgabe bestehe nur darin, den Stoff eins zu eins nach Lehrplan zu vermitteln. Dabei gerät oft aus dem Blick, wie es den Schülern wirklich geht, wie sie mit dem Leistungsdruck umgehen oder wo ihre individuellen Stärken und Schwächen liegen.

Selbstvertrauen vermitteln: Das sollten Lehrer tun, statt auf Fehlern herumzureiten. (Foto: Shutterstock)

Ich bin so, wie ich bin! Und alle anderen österreichischen Schülerinnen und Schüler sollten ebenfalls das Gefühl haben, so sein zu dürfen, wie sie sind. Doch in unserem heutigen Schulsystem ist das leider nicht immer einfach.

Viele Lehrerinnen und Lehrer glauben, ihre Aufgabe bestehe nur darin, den Stoff eins zu eins nach Lehrplan zu vermitteln. Dabei gerät oft aus dem Blick, wie es den Schülern wirklich geht, wie sie mit dem Leistungsdruck umgehen oder wo ihre individuellen Stärken und Schwächen liegen.

Das Gefühl, angenommen zu sein

Gute Lehrerinnen machen mehr, als nur Wissen weiterzugeben. Sie schaffen eine Atmosphäre, in der man sich traut, Fragen zu stellen und Fehler zu machen, ohne Angst vor Bewertungen oder Augenrollen. Jeder Schüler sollte das Gefühl haben, angenommen zu sein, so wie man ist und dabei trotzdem lernen dürfen.

Ich wünsche mir von unseren Lehrern, dass sie sehen, was in uns steckt, unsere Talente und Grenzen erkennen und auch auf unsere mentale Gesundheit achten. Ich erinnere mich bis heute an meine Volksschullehrerin. Ihr war wichtig, dass wir Lesen und Schreiben lernen, aber unser Wohlbefinden stand für sie immer an erster Stelle.

Prägende Rollen

Lehrpersonen prägen unsere Kindheit und Jugend. Sie begleiten uns über viele Jahre und sind ein großer Teil unseres Lebens. Deshalb sollten sie auch Verantwortung dafür übernehmen, wie sie mit uns umgehen. Es braucht mehr Lehrer, die zuhören, statt nur zu bewerten, die bemerken, wenn jemand still ist, und nachfragen, statt einfach weiterzugehen.

Lernen funktioniert für mich dann am besten, wenn ich mich sicher fühle, wenn ich weiß, dass Fehler kein Versagen sind, sondern Schritte nach vorn. Am Ende bleibt nicht die perfekte Erklärung oder die schwierigste Prüfung in Erinnerung, sondern das Gefühl, gesehen und ernst genommen worden zu sein.




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Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung durch die Universität Wien.

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