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Formel 1 online, aber gegen echte Gegner: das Hobby meines Mitschülers Matthias

Formel 1 in einer Online-Liga auf der Playstation, mit Gegnern auf der ganzen Welt. Welche Rennen gibt es, wie lange dauern sie, welche Vorbereitung ist nötig und lässt sich damit Geld verdienen? Ein Gespräch mit einem Experten aus meiner Klasse.

 

(Symbolbild) Matthias fährt in seinem eigenen Zimmer gegen echte Gegner Formel 1. (Foto: Shutterstock)

Matthias spielt mit seiner Playstation das Spiel F1 25. Aber auf eine etwas andere Weise, als die meisten. Nämlich zockt er in einer Liga gegen andere deutschsprachige Spieler*innen. Ziemlich ähnlich wie in der richtigen Formel 1. Spieler*innen gibt es ziemlich viele, fast überall auf der Welt. Um Regionen übergreifend zu kommunizieren, benutzt man oft Discord. 

Wie funktioniert so eine „Division“?

Der Aufbau einer Saison ist in jeder Liga anders. In Matthias´ Division gibt es 15 Rennen. Die sind zwar nicht Pflicht, dennoch sollte man so viele Rennen wie möglich fahren, um in der Gesamtwertung gut dazustehen. „Am Anfang jeder Saison wird in meiner Liga jedem ein Auto zugelost, es ist aber egal ob man in einem Ferrari oder McLaren sitzt, weil jedes Auto gleich schnell ist“, erzählte mir Matthias. Die Teampartner kann man selbst aussuchen. Im Gegensatz zur Formel 1 dauern die Rennen nur halb so viele Runden.

Wie bist du da reingekommen?

Am Anfang hat Matthias das Videospiel allein gespielt. Von der Liga hat er dann über TikTok mitbekommen und hat sich „beworben“.  Seitdem fährt Matthias auf einem Server mit vier verschiedenen „Divisions“, die nach Leistung geordnet sind. Er selbst ist aktuell in der zweiten Liga. Matthias hat sich außerdem noch ein Lenkrad dazu gekauft. „Das ist nicht Pflicht, aber ich finde es viel feiner, mit einem Lenkrad zu fahren“, so Matthias.

Wie sieht dein Renn-Alltag aus?

In den meisten Ligen hat man jede Woche ein Rennen. Bei Matthias ist das jeden Donnerstag. Zum Aufwärmen fährt er alleine ein paar Stunden davor schon. Bei den Rennen fahren immer 20 Fahrer*innen mit. Die Renndauer ist jeweils halb so lang, wie bei der richtigen Formel 1. An Tagen, an denen kein Rennen stattfindet, fährt er meistens alleine ein bisschen.

Verdienst du etwas?

„Nein, ich mache es größtenteils zum Spaß! Klar wäre es cool, mal dadurch Geld zu verdienen, aber dafür muss man richtig gut sein“, sagte Matthias. In seiner Liga kann man trotzdem etwas gewinnen. Für die Sieger der Gesamtwertung im Team und einzeln bekommt man einen Pokal. Mehr ist laut Matthias nicht möglich, weil die Betreiber seiner Liga auch Privatpersonen sind und sonst ihr eigenes Geld hinzugeben müssten.

Was sind deine Perspektiven für die Zukunft?

Um E-Sportler zu werden, muss man richtig gut sein. Deshalb ist das für Matthias zwar noch weit weg, trotzdem wäre es ein Traum für ihn, irgendwann Geld mit der Playstation zu verdienen. Die nächsten Jahre probiert er immer besser zu werden, aber hält den Spaß im Vordergrund.



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