Das verschwundene Flugzeug

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15.10.2025
2 Min.
 abgestütztes Flugzeug
Spuren des Krieges: Wrackteile des 1940 abgestürzten Flugzeuges (Foto: pixabeit)

Viele Wanderer gehen unterhalb der Hochlichtspitze (2604 m) vorbei, wenn sie zu der Göppinger Hütte (Lech) wandern. Viele wissen nicht, dass dort 1940 ein Kriegsflugzeug abgestürzt ist.

Im Zweiten Weltkrieg, am 16. August 1940, flogen fünf britische Armstrong Whitworth Whitly Flugzeuge Richtung Augsburg (Deutschland), um die Stadt zu bombardieren. Eines der fünf Flugzeuge musste umkehren. Die anderen vier flogen weiter über die neutrale Schweiz, um nach Deutschland beziehungsweise Augsburg zu gelangen.

Die Flugzeuge orientierten sich an der Beleuchtung des Luganer Sees (Grenze der Schweiz zu Italien) und gingen auf einen Nord-Ost Kurs. Weil das Wetter schlecht und die Sicht auch nicht wirklich gut war, flog eines der vier Flugzeuge zu tief und kollidierte am 17. August um 0.30 Uhr mit der Hochlichtspitze. Die andern drei Flugzeuge flogen für den Angriff weiter nach Augsburg und landeten am frühen Morgen wieder in England.

Keine Überlebenden

Alle fünf Insassen des abgestürzten Flugzeuges starben beim Aufprall oder kurz danach. Es waren Soldaten im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Laut einer Erzählung der dort lebenden Familie Martin, waren einige ihrer Mitglieder zu dieser Zeit in einer Hütte im Metzgertobel und bekamen den Absturz mit. Sie seien am nächsten Tag in die Nähe der Absturzstelle gewandert und hätten eine Person gesehen, die auf einem Stein hockte.

Ob die Person erfroren war oder wegen einer Verletzung dort hockte, wussten die Zeitzeugen nicht. Da die Zeitzeugen schon verstorben sind, gibt es nur diese Erzählung, deren Inhalt keine Quelle bestätigt. Der Wirt der Göppinger Hütte beerdigte alle fünf Toten in der Nähe der Hütte. Waffen, Munition und Fluginstrumente wurden geborgen und die Bomben an Ort und Stelle gesprengt.

Spätere Bestattung in England

Nach dem Kriegsende verlegten die Behörden die fünf gefallenen Soldaten nach Klagenfurt in den britischen Militärfriedhof. Der Wirt brachte die größten Teile des Flugzeuges mit einem Tragtier in das Tal und verkaufte sie als Altmetall. In Nähe der Hütte hat betonierte der Wirt einen Propeller des abgestürzten Flugzeuges ein, als Gedenkstätte für die fünf verunglückten jungen Soldaten.

Spuren des Flugzeuges können Wanderer auch heute noch finden, weil das Flugzeug weiter oben kollidierte und beim Aufprall Teile verlor. Es kommen immer wieder vereinzelte Flugzeugteile mit dem Regen herunter und werden in diese Senke Gamsboden gespült.



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Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung durch die Universität Wien.

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